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Journalisten in meinem Hotel?

Journalisten in meinem Hotel?

Chance oder Risiko?

Eine Anfrage flattert ins Postfach: 
„Wir möchten über Ihr Hotel berichten.“
Wow! Kostenlose Werbung in einer renommierten Zeitung oder einem bekannten Magazin – das klingt nach einem Traum. Doch Moment mal … So einfach ist es nicht.
Journalisten sind keine Influencer, die für eine Gratis-Übernachtung ein paar nette Worte ins Netz werfen. Sie sind Profis, geschult im Recherchieren, Hinterfragen – und ja, auch im Kritisieren. Damit aus dem Besuch keine PR-Katastrophe wird, sondern eine echte Chance für Ihr Hotel, gilt es einiges zu beachten.

1. Was will der Journalist wirklich?

Nicht jede Presseanfrage ist automatisch ein Ritterschlag. Fragen Sie nach: 
✅ Welche Publikation? Erscheint der Bericht in einer renommierten Zeitung oder in einem Nischenblog mit fünf Lesern? 
✅ Welches Thema? Geht es um Ihr Hotel allgemein oder um einen bestimmten Aspekt (z. B. Nachhaltigkeit, Wellnesstrends, Kulinarik)? 
✅ Wann soll der Bericht erscheinen? Passt der Zeitpunkt zu Ihrer Strategie?
Je besser Sie diese Fragen klären, desto gezielter können Sie den Aufenthalt vorbereiten.

2. Vorbereitung ist alles – oder: Lassen Sie nichts dem Zufall über!

Ein Journalist ist kein normaler Gast. Er wird Ihr Hotel mit anderen Augen sehen – und das sollten Sie auch tun.
📌 Testen Sie Ihr Haus selbst. Würden Sie Ihr eigenes Hotel weiterempfehlen? Oder gibt es kleine (oder große) Schwachstellen?
📌 Briefen Sie Ihr Team. Alle Mitarbeiter sollten wissen, dass ein Journalist kommt. Ein freundlicher Empfang ist Pflicht – aber bitte ohne übertriebenes Honig-ums-Maul-Schmieren.
📌 Sorgen Sie für das beste Erlebnis. Das heißt nicht, dass Sie nur die schönsten Ecken zeigen und Problemzonen verstecken. Aber geben Sie Ihr Bestes, um einen authentischen, positiven Eindruck zu hinterlassen.
📌 Legen Sie Infomaterial bereit. Eine Pressemappe mit den wichtigsten Fakten, schönen Bildern und spannenden Geschichten hilft dem Journalisten bei der Recherche.

3. Kein VIP-Programm, aber auch kein 08/15-Aufenthalt

Ja, Journalisten sollen das echte Hotel-Erlebnis spüren. Aber nein, sie sollten nicht in der lautesten Ecke des Hauses untergebracht oder mit unmotivierten Azubis beim Frühstück allein gelassen werden.
👉 Bieten Sie ein echtes Erlebnis. Wenn Ihr Hotel für außergewöhnliche Spa-Angebote bekannt ist, sollte der Journalist diese auch testen dürfen.
👉 Kein Druck, keine Einflussnahme. Fragen wie „Schreiben Sie dann bitte nur Positives?“ sind ein absolutes No-Go. Journalisten sind unabhängig – und das ist gut so.

4. Warum Blogger keine Alternative sind

Influencer und Blogger werden oft als „leichtere“ Alternative zu Journalisten gesehen.

 
Aber Achtung:
❌ Blogger schreiben meist nur gegen Bezahlung oder kostenlosen Aufenthalt. Das ist keine journalistische Berichterstattung, sondern Werbung. 
❌ Ihre Glaubwürdigkeit ist oft geringer – besonders in traditionellen Zielgruppen. 
❌ Viele Blogs haben geringe Reichweite. Ein Artikel in einer großen Tageszeitung erreicht oft tausendmal mehr Leser als ein Instagram-Post.
Natürlich kann Influencer-Marketing ein sinnvoller Teil Ihrer Strategie sein. Aber wer echte PR-Erfolge will, kommt um professionelle Journalisten nicht herum.

5. Fazit: Ein lohnendes Risiko

Ein Journalistenbesuch ist eine große Chance – wenn Sie ihn richtig nutzen. Die richtige Vorbereitung, eine professionelle Kommunikation und ein authentisches Hotel-Erlebnis sind der Schlüssel zu einem positiven Bericht.
Und wenn doch mal Kritik kommt? Nehmen Sie sie als konstruktives Feedback an. Denn das Beste, was passieren kann, ist ein ehrlicher, glaubwürdiger Bericht, der potenzielle Gäste überzeugt


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